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Musical „Tanz der Elemente“: Wundervoll getanzte Friedensbotschaft

Tanz der Elemente
Tolle Kostüme und fantastische Tänze: Die Premiere des Musicals „Tanz der Elemente“ in der Altenkirchener Stadthalle verlief glanzvoll.

Altenkirchen – In einem fernen Land irgendwo im Universum. Zwischen den Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser herrscht ein erbitterter Krieg. Als das Volk der Erdnomaden kapituliert und verzweifelt die Flucht ergreift, beginnt für alle anderen eine Zeit größter Verwirrung…

Mit farbenprächtigen Kostümen, atemberaubenden Choreografien und einer ordentlichen Prise Herzenswärme feierte am Samstag das Musical „Tanz der Elemente“ umjubelte Premiere. Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Kreisstadt ging die vierte hauseigene Produktion des „Dance Point“ Ingelbach erstmals in Altenkirchens „guter Stube“ über die Bühne – Grund genug für die rund 70 Tanzschüler, mächtig aufgeregt zu sein. Und so knisterte es im Saal schon zu Beginn der Show gewaltig vor Vorfreude auf drei Stunden voller magischer Momente.

Das Konzept des Abends war ebenso einfach wie wirkungsvoll: Drei Tänzerinnen finden auf einer Parkbank ein Märchenbuch und beginnen, sich gegenseitig aus der Geschichte rund um die dramatischen Begegnungen der vier Elemente vorzulesen. Gut für die Zuschauer, denn so blieb die Handlung stets nachvollziehbar. Vorteilhaft aber auch für die vielen kleinen und größeren Akteure – die nämlich waren nach erfolgreicher Absolvierung der schweißtreibenden Tänze oft so außer Puste, dass Dialoge über das Notwendige hinaus gar nicht hilfreich gewesen wären. So jedoch konnten alle Tänzer zum richtigen Zeitpunkt ihr Bestes geben.

Da waren die witzigen Flöhchen aus dem Anfängerkurs, die von Zeit zu Zeit die Moderation übernahmen und das ohnehin hingerissene Publikum im Sturm eroberten. Da waren verschiedene gestandene Freestyle-Formationen und die Showtanzgruppe der KG Altenkirchen, die den sehr gegensätzlichen Elementen mit ihren Performances Charakter und Tiefsinn verliehen. Da waren aber auch die Jungs von der Hip-Hop-Gruppe, die nicht nur toll tanzten, sondern auch wertvolle männliche „Rollenträger“ waren, denn natürlich durfte auch eine zarte Liebesgeschichte nicht fehlen… Chantal Müller verzauberte als schon ausgereift agierende Solistin, während zwei andere junge Tänzer zeigten, dass sie mehr zu bieten haben als bewegliche Körper: Daniel Dominguez und Janina Bitzer glänzten als Gesangsstars und erhielten überwältigenden Applaus.

Doch was wären alle diese jungen Leute ohne Bettina Witt, die bienenfleißige und unendlich kreative Leiterin des Tanzstudios? Witt, die nicht nur sämtliche Choreografien ersonnen, die wunderschönen Kostüme entworfen und über fast zwei Jahre mit ihren Zöglingen geprobt hatte, schonte sich auch in der Aufführung zu keiner Minute. Als Tänzerin, Sängerin und Regisseurin hielt sie die Fäden in der Hand, ohne sich je in den Vordergrund zu drängen. Kaum zu ermessen, wie groß die Leistung der multitalentierten „Tänzer-Mama“ an diesem Abend war.

Und Begabung setzt sich offenbar fort: Bettina Witts zwölfjährige Tochter Leonie machte sich nicht nur in den Gruppentänzen unentbehrlich, das bereits preisgekrönte Tanzsternchen brillierte auch als anmutige Solistin.

Schöner Nebeneffekt der Veranstaltung: Ein Euro pro Eintrittskarte ging an die Kinderkrebshilfe Gieleroth, sodass der dem Musical innewohnende Appell an Mitmenschlichkeit auch über die Premiere hinausgehen konnte.

Aus der Summe der Einzelteile entspann sich letztlich ein schlüssiges Gesamtkunstwerk, und wie es im Märchen sein muss, wurde am Ende alles gut: Zu den Klängen von „We are the world“ wurde der Krieg der Elemente friedlich beendet. Doch damit nicht genug: Knaller des bunten Finales war der Auftritt von Überraschungsgast Ernst Voigt, dem mehrfachen Weltmeister im Freestyle und ehemaligen Trainer von Bettina Witt. Keine Frage: Glamouröser hätte dieser rundum faszinierende Abend nicht enden können. Die zahlreichen Zuschauer in der Altenkirchener Stadthalle belohnten den Trainingsfleiß und das Können der Akteure mit reichlich Applaus.

Artikel von Julia Hilgeroth-Buchner
Quelle: Rhein-Zeitung